Von der Schmorwurst zur Hummerschere

Berufswettbewerb des Gastronomie-Nachwuchses zeigt den Harz im kulinarischen Wandel

 

Bad Harzburg. Der „Harzer Jugendmeister“ ist eine der wichtigen Veranstaltungen, mit denen die Vereinigung Harzer Köche ihren Nachwuchs fördert. Die 41. Auflage dieses Wettbewerbs wurde am Mittwochabend in der Küche der Berufsbildenden Schulen (Bad Harzburg) ausgekocht.

 

Während sich im Foyer der ausgesuchte Gästekreis die Hände schüttelte und am Begrüßungsschluck nippte, war in der Küche die anfängliche Unsicherheit der Kandidaten in Routine übergegangen. Die großzügige Ausstattung ermöglichte fachgerechtes Arbeiten an jedem Platz.

 

Die Aufgabe: „Erstellen Sie aus vorgegebenen Komponenten ein viergängiges Menü für acht Personen nach Ihren Fähigkeiten.“ Das Motto: „Der Harz im kulinarischen Wandel.“

 

„Überfordern Sie sich nicht“, schärfte die Jury den Kandidaten ein. „Ein einfaches Menü gut zubereitet ist besser, als ein missglücktes Sternemenü.“ Alle Bewerber arbeiten im dritten Lehrjahr.

 

Obwohl die Veranstaltung allgemein als „Köche“-Event gilt, spielen auch die Servicekräfte eine gewichtige Rolle. Schließlich arbeiten Restaurant- und Hotelfachfachleute, die für die Tischdekoration verantwortlich waren, unmittelbar am Gast und gehören zu den „Aushängeschildern“ eines gastronomischen Betriebes.

 

Seine Freude über das Drumherum äußerte Vorsitzender Michael Klutt in einer kurzen Ansprache. Schulleiterin Hanna Kopischke stellte bei dieser Gelegenheit den umgestalteten Küchen- und Restaurantbereich vor.

 

„Ist das Meisterschaftsmotto ein wenig zweideutig“, fragte der Vorsitzende. Vor 20 Jahren habe man an jeder Ecke im Harz gepflegte Gastronomie vorgefunden. Heute treffe man immer öfter auf Imbissstände mit Curry- oder Bratwurst. Billig, billig, billig, könnte allerdings nach den Worten von Michael Klutt gefühlt dem Ende entgegen gehen. Johann Lafer und Kim Fischer haben gerade im TV gezeigt, dass es im Harz zahlreiche qualitativ hochwertige Restaurants gibt.

 

Gäste sind zunehmend neugierig auf die Herkunft von Speisen und Zutaten. Daraus könnte ein Qualitätssprung entstehen. Der kulinarische Harz kann sogar Sterneköche aufweisen.

 

Auf seine Einladungs- und Speisekarten hatte Michael Klutt das Abendmotto in Bildern aufgezeigt: Von der Bockwurst zum Lachs, von der Schmorwurst zur Hummerschere. Den Gästen gefiel es.

 

Zu kurz kommen bei solchen Veranstaltungen in der Regel die Experten, die sich im Hintergrund als Jury zur Verfügung stellen. Sie schauen den Köchen am Herd auf die Finger, bewerten die theoretischen Kenntnisse und stehen an den Tischen, um den Service zu beobachten. Die auswärtigen Jurymitglieder aus Hannover, Stadthagen und Bad Lauterberg sind unbefangen und urteilen deshalb vorurteilsfrei. Klutt widmete dem Einsatz anerkennende Worte.

 

„Das Gastgewerbe sorgt dafür, dass es uns allen gut geht“, stellte Marc Alexander Krack vom Dehoga-Bezirksverband fest. „Herausgehen und darüber reden, um das Imageproblem der Branche zu beseitigen“, forderte er.

 

Der demographische Wandel hatte der Veranstaltung einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Die beiden einzigen Restaurantfachleute reichten für das Tranchieren an sechs Tischen nicht aus. Deshalb wurden alle Hauptgerichte in der Küche hergerichtet, aber am Tisch zusammengestellt und vorgelegt.

 

 

Die Siegerliste

Köche

1. Platz und Harzer Jugendmeister: Johannes Wolff (Hotel Braunschweiger Hof, Bad Harzburg);

2. Platz: Anja Kittinger (Klosterhotel, Wöltingerode)

3. Platz: Carl Duda (Zum Löwen, Langelsheim)

4. Plätze: Marc Hämke (Klosterhotel, Wöltingerode); Julian Schmidt (Ramada-Hotel, Goslar); Arvid Schulz (Klosterkrug, Wöltingerode)

 

Hotel- und Restaurantfachleute

1. Platz und Harzer Jugendmeister: Angelika Harzke (Hotel Der Achtermann, Goslar)

2. Platz: Pia Schnelle (Hotel Der Achtermann, Goslar),

3. Platz: Lena Sperling (Relexa-Hotel, Braunlage)

4. Plätze: Linda Frakih (Hotel Hohenzollern, Braunlage); Stephanie Ackermann und Katrin Jacobs (Ramada-Hotel, Goslar); Adilcan Ince (Maritim-Hotel, Braunlage); Stephanie Jordan (Hotel Seela, Bad Harzburg).

Impressionen von der Veranstaltung

Guten Morgen ! Es kann losgehen

Warenerkennung

Auf in die Küche zur Einweisung

Das Service

Das Arbeiten in der Küche

Die festlichen Tafeln

Empfang der Gäste

Die Produkte und die Verkostung

Die Siegerehrung

Die Sieger