Warnung vor spanischem Paprika

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DER SPIEGEL 9/2000

LEBENSMITTEL

Giftiges aus Spanien

Seit Jahren finden sich Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf spanischem Obst und Gemüse, vor allem bei Paprika. "Erdbeeren sind auch immer problematisch", sagt ein Händler. 
Seit einigen Wochen bringen deutsche Importeure spanische Paprika auf den Markt, die "hochgradig belastet sind", wie der Bundesverband Deutscher Fruchthandelsunternehmen (BVF) aus internen Laboruntersuchungen von Großhändlern weiß. Bei einigen Chemikalien, wie etwa dem Antimilbenmittel Methiocarb, wurden die zulässigen Höchstmengen überschritten. Die Kontamination mit Fungiziden und Pestiziden, vor allem mit Fenpropathrin, Procymidon und Imazalil, habe "ein Ausmaß angenommen, das für uns nicht mehr tragbar ist", faxte der BVF an die Spanische Handelskammer in Frankfurt. Die meisten Importeure sorgen sich nicht so sehr um die Gesundheit der Verbraucher, sondern ums Geschäft. 
Die Öffentlichkeit dürfe keineswegs informiert werden, mahnt der Verband in seinem Fax an die Spanier: "Die Angelegenheit erfordert auch das nötige Maß an diplomatischem Vorgehen, denn wenn erst einmal eine große 
Pressekampagne läuft, ist das Geschäft mit Paprika, nicht nur aus Spanien, tot."

Anfrage wegen kontaminierten Gemüses an die Amtliche Spanische Handelskammer

Siehe auch:  Man riecht es nicht, man schmeckt es nicht

Sonntag, 22. Oktober 2000