Vorsorge

Kostenersparnis durch Vorsorgemaßnahmen

Harzer Köche informieren sich über Rechtsnormen zum Bereich Arbeitssicherheit.

Bad Lauterberg. Im Zuge der Rechtsharmonisierung innerhalb der EU ist seit diesem Februar die neue Hygieneverordnung in Kraft getreten. Mit einem Vortrag durch den zuständigen Amtsveterinär und einem Seminarangebot haben die Harzer Köche darauf vorbereitet. Die nächste, durch EU-Rechtsharmonisierung bedingte Änderung steht bevor, und zwar auf dem Sektor Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit.

Der Vorsitzende der Vereinigung Harzer Köche, Jörg Schlamelcher, hatte Dr. Ruth Hotzelmann als Referentin zum Thema Arbeitssicherheit in die Bad Lauterberger Kirchbergklinik eingeladen. Die in Hahnenklee niedergelassene Ärztin hat sich im Rahmen einer Weiterqualifizierung mit der betrieblichen Arbeitssicherheit befaßt und kann nun Betriebe als Betriebsärztin beraten und auch die gesetzlich erforderlichen Untersuchungen durchführen und z. B. auch Gesundheitszeugnisse ausstellen.

Alle gastronomischen Betriebe sind Mitglied der Berufsgenossenschaft. Mit dieser Zwangsmitgliedschaft ist auch eine arbeitsmedizinische Betreuung verbunden. Diese wird von allen im Rahmen einer Umlage finanziert und besonders von den kleineren Betrieben kaum wahrgenommen. Der wirtschaftliche Nutzen von Vorsorgemaßnahmen aller Art ist schwer zu ermitteln. Die jahrzehntelangen Erfahrungen der Berufsgenossenschaften zeigen aber, daß sich die arbeitsmedizinische Betreuung für die Betriebe rechnet, und man empfiehlt, diese Kostenersparnis durch Prävention in die Firmenphilosophie aufzunehmen. Die Betreuung umfaßt ergonomische Beratung, Erste Hilfe und Beratung bei Berufskrankheiten; es werden die üblichen Untersuchungen, Vorsorgeuntersuchungen und zugehörigen Beratungen vorgenommen. Zudem werden regelmäßige Betriebsbegehungen durchgeführt, wobei besonders auf mögliche Unfallgefahren und deren Vermeidung eingegangen wird. Der Betriebsarzt ist hierbei als Berater tätig und nicht etwa als "Schnüffler" dessen Tätigkeit dem Betrieb einen höheren Kostendruck aussetzt.

In der anschließenden Diskussion zeigte sich, daß den meisten Betriebsinhabern gar nicht bewußt war, daß sie mit ihrer Umlage zur Berufsgenossenschaft auch Beiträge für die betriebsärztliche Betreuung leisten. Wirklich erfolgreich kann diese arbeitsmedizinische und betriebsärztliche Betreuung nach Ansicht der Köcherunde nur sein, wenn sich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat. Gegenüber großen Organisationen wie der Berufsgenossenschaft, aber auch gegenüber ärztlichen Diensten mit ständig wechselnden Bezugspersonen wird dies schwerlich möglich sein. Der bessere Weg ist es nach Ansicht der Köche, wenn man mit einem Betriebsarzt seines Vertrauens zu tun hat, der möglichst auch vor Ort, und damit als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Man rechnet damit, daß noch in diesem Jahr eine gesetzliche Neuregelung eintreten wird, die allen Betrieben ab 10 Mitarbeitern betriebsmedizinische Betreuung vorschreibt; diese Regelung wird dann nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch durchgesetzt werden.

Nach diesem Fachvortrag ließ sich die Köcherunde eine Küchenmaschine vorführen die mit tiefen Temperaturen und hohen Touren arbeitet. Gefrostete Küchenrohstoffe werden mit Hilfe eines schnell rotierenden Messers zerkleinert und gemischt. So kann man leicht die Basis für Suppen und Soßen und auch für vielerlei Süßspeisen herstellen.


Küchenmeister Jörg Schlamelcher bedankt sich bei der Arbeitsmedizinerin Dr. Ruth Hotzelmann für den fachkompetenten und engagierten Vortrag. Foto: Peters

Stand: 10.02.1997
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