Prüfung verschiedener Verfahren der Trocknung und Nasskonservierung
In Deutschland hat der Anbau von Topinambur vor allem
in Baden-Württemberg eine lange Tradition. Die bis zu 2 Meter hohe,
gelbblühende Pflanze bildet Knollen aus, in denen Reservestoffe in Form
von Inulin gespeichert werden. Obwohl eine Verwertung als diätetisches
Nahrungsmittel somit durchaus interessant wäre, wird die auf 400 Hektar
angebaute Kultur bei uns ausschließlich zur Erzeugung von Trinkbranntwein
genutzt. Trotz zahlreicher pflanzenbaulicher
Vorteile
haben die geernteten Knollen aber den entscheidenden Nachteil einer äußerst
geringen Haltbarkeit. Da der Verkauf als Rohware somit weitestgehend
ausgeschlossen ist, versucht man jetzt, die Vermarktung in Form von
Konservenprodukten voranzutreiben. Zu diesem Zweck hat die Landesanstalt
für Pflanzenbau, Forchheim, gemeinsam mit der Bundesforschungsanstalt für
Ernährung in Karlsruhe zwei Konservierungsverfahren getestet und die
Produkte anschließend sensorisch und geschmacklich untersucht. Im ersten verfahren wurden die frischen Knollen zu
Chips oder Sticks verarbeitet und bei 50 bis 60 OC getrocknet oder
alternativ gefriergetrocknet. Während die konventionelle Trocknung zu
negativen farblichen Veränderungen und sehr harten Produkten führte,
konnten die gefriergetrockneten Produkte durchweg Überzeugen. Im
zweiten Verfahren wurden die Knollen roh oder blanchiert in Gurken‑
bzw. Selleriesud eingelegt. Diese Varianten wurden unabhängig von der Art des Suds sehr positiv eingeschätzt.
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