Interessantes aus Küche und Keller

Essen außer Haus
Eine Marktanalyse der CMA

 

Essen außer Haus liegt im Trend. Von den 1998 verbrauchten Lebensmitteln wurden 35,% (Gewichtsanteil) außer Haus konsumiert. Das belegt eine kürzlich veröffentlichte Studie der Zentralen Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA), Bonn. Zum Außer-Haus-Verzehr zählen in der Studie folgende Mahlzeitenanbieter: Gaststätten, Imbissbetriebe, Fastfood-Restaurants, der Lebensmitteleinzelhandel, sofern die gekauften Waren für den Außer-Haus-Verzehr bestimmt sind, Anstalten (Kranken- und Pflegeheime), Kantinen und Menübringdienste. 1996 verzehrten knapp 80 % der Deutschen etwas außer Haus, das sind 15 % mehr als 1991. Seit 1997 geht der Außer-Haus-Verzehr allerdings leicht zurück. Er werde durch die "wirtschaftliche Krise" in Deutschland vorübergehend gebremst, mutmaßt Dr. Hermann Frohn, Leiter der CMA-Marktforschung. Häufigste Bezugsquelle für eine Mahlzeit unterwegs ist der Lebensmitteleinzelhandel: 23,5 % aller Verzehrsfälle entfallen auf ihn. An zweiter Stelle stehen die Imbissbetriebe (15,3 % aller Verzehrsfälle) und die Kantinen (14,3 %). Bezogen auf die ausgegebenen DM liegen allerdings die deutschen Gaststätten vorn (23,4 % der Ausgaben), die ausländische Gastronomie folgt mit 18,3 %, der Lebensmitteleinzelhandel kassiert knapp 15 % der Ausgaben für Außer-Haus-Snacks. Der Imbiß, die Kantine, die Fast-Food-Gastronomie (einschließlich Menübringdienste) liegen bei rund 10 % der Ausgaben außer Haus.

Der immer noch hohe Ausgabenanteil für die Restaurants täuscht nicht über den Trend hinweg: Es wird mehr im Fast-Food-Lokal und weniger im traditionellen Restaurant gespeist. Von 1991 bis 1997 ging der Ausgabenanteil für Restaurants um 20 % zurück. Obwohl die Fast-Food-Gastronomie immer noch auf den hinteren Plätzen rangiert, hat sie in den letzten Jahren oft zweistellige Zuwachsraten verbucht. Lediglich 1998 konnten die traditionellen Restaurants (nicht Fast Food) verlorenes Terrain zurückgewinnen.

Am beliebtesten sind nach wie vor Fleischgerichte bei den Verbrauchern (Ausgabenanteil: 30,7 %).Vermutlich durch die Fleischskandale in den90ern ging ihr Anteil zwischen 1991 und 1996 um fast 10 % zurück und legte 1997 und 1998 wieder leicht zu.

Die CMA rechnet mit einem weiteren Anstieg in den kommenden Jahren. An zweiter Stelle liegen Süßspeisen einschließlich Eis (19,1 % der Ausgaben). Ebenso beliebt sind die Take-away-Produkte "Belegtes Brötchen" und die so genannte "Edelbrötchen" (Baguette, überbackener Toast) mit einem Ausgabenanteil von insgesamt 19,1 %. Der Anteil der "Edelbrötchen" an den belegten Brötchen hat sich zwischen 1995 und 1998 verdreifacht.

Für die Zukunft erwarten die Experten eine Polarisierung des Verbrauchergeschmacks. Einerseits wird die einfache Verpflegung aus dem Lebensmitteleinzelhandel oder im Imbiss favorisiert, derselbe Konsument lässt es sich aber bei einer anderen Gelegenheit in einem gehobenen Restaurant gut gehen.

 

 

Quelle: aid / bearbeitet von A. Jentzsch

 

 

 

05.12.00 19:08