Regionale Hackfleischgerichte in der OAS
Jungköche luden AWO-Senioren zu einem Warmen Buffet ein
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Kontakt mit den Gästen, das verlangt die neue Prüfungsordnung auch von den Köchen.
Foto: Peters

 

Clausthal-Zellerfeld. Regionale Gerichte der deutschen Küche waren das Thema eines Unterrichtsprojektes der Köcheklasse der Oberbergrat-Albert-Schule. Die jungen Leute stöberten in Kochbüchern und nutzten das Internet, um geeignete Rezepte zu finden. Als begrenzender Faktor erwies sich letztlich die Kostenfrage, und die wurde mit der Auswahl von Hackfleisch als wichtigstem Menübestandteil gelöst.

Gekonnt hergestellt, kann deutsche Hausmannskost ausländischen Spezialitäten durchaus paroli bieten. Die Kohlrouladen wurden jedenfalls von den 20 Gäste der Clausthal-Zellerfelder Arbeiterwohlfahrt gern angenommen, auch das berühmte Deutsche Beefsteak erfreute sich großer Beliebtheit. Königsberger Klöpse sind eine Ostpreußische Spezialität, die allen älteren Herrschaften bekannt war. Aus Bayern stammen die Leberklöße, die aus der Schwäbischen Küche stammenden gefüllten Pfannkuchen erwiesen sich später als Bestseller. Zu den Hackfleischgerichten gab es die jeweils passenden Saucen und als Beilage deftiges Sauerkraut, oder Salate, Kartoffeln und Reis, je nach Wunsch.

Ein solches Essen sollte immer in festlicher Atmosphäre stattfinden. Erwin Koblitz, der den Gästekreis zusammenstellt weiß das, er stimmt schon beim Einladen alle dahingehend ein und trägt so zum Erfolg der Veranstaltung bei. Das Speisenangebot im Rahmen eines Warmen Buffets ermöglichte den Gästen, selbst das bevorzugte Gericht zu wählen. Beispielsweise erwiesen sich die "Bayerische Leberklöße" als nicht so beliebt, obwohl der Fachlehrer, Küchenmeister Hans-F. Brix, dieses Produkt als gekonnt gewürzt und gelungen gegart einstufte.

Für die Kochlehrlinge sind solche Aktionen immer auch eine Vorbereitung auf die bevorstehende Prüfung, bei dieser Köche-Unterstufe steht erst die Zwischenprüfung an. Die ist eigentlich wenig brisant, weil man kann nicht durchfallen kann, aber wer möchte denn schon mit einer schlechten Note abschließen. Ab September 99 gilt eine neue Prüfungsordnung, es wird nun verlangt, dass die Köche ihre Produkte auch präsentieren. Das wurde gleich geübt, indem sich die jungen Leute selbst den Gästen vorstellten, ihre Ausbildungsbetriebe nannten und anschließend die Buffetbestandteile offerierten, die sie für ihre Gäste hergestellt hatten. Gerade dieser Teil der Veranstaltung schaffte Stimmung, die Gäste spürten die Anspannung ihrer Köche, denn Streß entsteht selbstverständlich, wenn alle Produkte nicht nur im fachlich richtigen Zustand zum richtigen Zeitpunkt, sondern nun auch noch fachlich korrekt präsentiert werden müssen. Die Hausfrauen, fairerweise muß man auch die Hausmänner unter den Gästen erwähnen, kennen das.

"Diese Auszubildenden kann man überhaupt nicht zur ´Null-Bock-Generation´ zählen", so Erwin Koblitz von der Awo, "das sollte man belohnen", und er sorgte dafür, dass die Jungköche im Anschluss an ihren Unterricht ein Eis essen gehen konnten.

Pe 

Stand: 01.10.99    Zurück zur Startseite