haute cuisine

Von haute Cuisine bis gutbürgerlich

Harzer Köche informierten sich über das Konzept des Ilsenburger 5-Sterne-Hotels "Zu den Rothen Forellen" und stellten den eigenen Beitrag zu einer Harzer Ausstellung im Europäischen Parlament in Straßburg vor.

Das "Landhaus Zu den Rothen Forellen" liegt mitten in Ilsenburg und hat eine bewegte Geschichte. Direktor Paul Millwisch erklärte, daß das Hotel sich allmählich aus einem Gutshof entwickelt hätte. Zu Beginn unseres Jahrhunderts muß es sich um das 1. Haus am Platze gehandelt haben. In den Folgejahrzehnten wechselten häufig die Besitzer, und investiert wurde nicht mehr in erforderlichem Maße. Zuletzt waren die Rothen Forellen ein FDGB - Ferienheim. 1993 hat ein Goslarer Geschäftsmann den Komplex übernommen und das Haus wieder in die Spitzengruppe der deutschen Gastronomie eingebracht: Der historische Teil wurde entkernt und von unten neu aufgebaut, für den Neubau fand man erst in 12 Metern Tiefe festen Baugrund. Direktor Paul Millwisch wies darauf hin, daß der Neubau auf 90 Pfählen steht, daß es sich bei den Rothen Forellen wahrscheinlich um den neuesten Pfahlbau in Sachsen-Anhalt handele. Inzwischen hat sich das Hotel seinen Platz in der Gastronomie-Szene erobert und anhand interner Zahlen zeigte Millwisch auf, daß sich der Betrieb inzwischen rechne.

Die renommierte Zeitschrift "Feinschmecker" gruppiert die Rothen Forellen in die 400 besten Hotels Deutschland ein. Küchenchef Thorsten Wallbaum legte den anwesenden Fachkollegen seine Küchenkonzeption dar. Wallbaum stammt aus Hamburg, hat dort auch gelernt und hat seine Kochkenntnisse in führenden Häusern der deutschen Gastronomie vervollkommnet, er hat auch unter dem bekannten Sylter Sternenkoch Jörg Müller gearbeitet. Küchenmeister Thorsten Wallbaum hat sich ebenfalls in die Spitzengruppe der deutschen Köche heraufgearbeitet und zählt zur Gruppe der Sternenköche. Sein eigener Ruf und auch der Ruf des Hauses verlangen von ihm und den zehn Köchen seines Teams Perfektion. Frischware gleichmäßiger Spitzenqualität erhält er mehrmals wöchentlich aus Hamburg, teilweise vom Pariser Großmarkt und auch direkt aus dem Ausland. Die gut ausgestattete Küche des Hauses und sein hochmotiviertes Küchenteam tragen zum guten Ruf des Hauses entscheidend bei und werden Anlaß für weitere Auszeichnungen bieten.

Spitzengastronomie ist für Köche immer reizvoll. Köche sollten aber auch in der Lage sein, einen Imbiß für etwa 200 Ausstellungsteilnehmer anzubieten. Die Niedersächsische Europaabgeordnete Rosemarie Wemheuer und ihr Sachsen-Anhaltinischer Kollege Ulrich Stockmann richten in der Lobby des Europäischen Parlaments in Straßburg die Ausstellung aus: "Mensch - Natur - Technik / 2 EXPO 2000-Projekte aus Niedersachsen und Sachsen Anhalt stellen sich vor". Der Harz wird den historischen Bergbau präsentieren, der jahrhundertelang die Landschaft geprägt hat. Inmitten dieses bergbauhistorischen Ambientes könnte man den Gästen eine zünftige Harzer Tscherpermahlzeit anbieten, wäre da nicht die Vorgabe der Veranstalterin Rosemarie Wemheuer: Nicht heiß, nicht kleckern, nicht tropfen, kein Besteck. Die alten Harzer Bergleute frühstückten mit Hilfe ihres Messers, Tscherper genannt. Die Harzer Köche werden den Ausstellungsgästen die rustikalen Spezialitäten der Region so vorbereiten, daß die Vorgaben der Veranstalterin erfüllt sind: Es werden kleine belegte Schnittchen auf Tabletts angeboten, die die Form alter Bergmannslampen, sogenannter Frösche, haben.

Direktor Paul Millwisch (rechts) stellte den Harzer Köchen die Konzeption des Hotels Zu den Rothen Forellen vor. Neben ihm Küchenchef Thorsten Wallbaum, der für den exzellenten Ruf der Küche des Hauses verantwortlich zeichnet.Foto: Peters


Stand: 05.05.1997
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