Harzer Köche trafen sich in Bockswiese

 

Gute Küche mit vorzugsweise regionalen Speisen und guter Service sind wichtige Werbefaktoren für die Ferienregion Harz.

 

HAHNENKLEE-BOCKSWIESE. Die Harzer Köche trafen sich im geschmackvollen Gruppenraum des hiesigen Seniorenzentrums. Mit seinem selbstgebackenen Kuchen hatte der Küchenchef des Hauses, Ingo Ehlert, auch den Geschmack seiner Fachkollegen getroffen.
Eigentlich war zur Köcheversammlung in ein Bockswieser Hotel eingeladen worden. Dessen Hotelleitung hatte aber ganz kurzfristig abgesagt. - Als Bockswieser Vorstandsmitglied der Köchevereinigung entsann sich Volker Berrisch seiner gut nachbarlichen Kontakte zur Heimleitung des Seniorenzentrums in der Nachbarschaft. Die Heimleiterin Angelika Plaicher hatte daraufhin den Köchetreff kurzfristig in ihrem Hause organisiert und erwies sich als perfekte Gastgeberin.
Perfektionismus ist gefragt bei den Köchen: Bei der professionellen Erstellung ihrer Mahlzeiten soll mehr für ihre Gäste herauskommen als "Futtern wie bei Muttern". Durch die Qualifizierung des Berufsnachwuchses auch außerhalb des üblichen Systems Betrieb - Schule in Küche und Service, soll so durch den Fachverband u.a. die Attraktion der eigenen Ferienregion gestärkt werden.
Folglich stand denn auch die Nachlese zum Berufswettbewerb "Harzer Jugendmeister 2007" im Mittelpunkt der Fachdiskussion. Bei diesen Wettbewerben waren und sind immer wieder die organisatorischen und fachlichen Qualifikationen der Profis gefragt und natürlich das Können des Berufsnachwuchses in Küche und Service. Schließlich wird von ihm verlangt, die Gäste der Veranstaltung zufrieden zu stellen, und das unter erschwerten Bedingungen, nämlich unter Beurteilung und Bewertung der Leistungen durch die Prüfer.
Im Laufe der mehr als drei Jahrzehnte waren diese Qualifikationsveranstaltungen fast ausschließlich als erfolgreich beurteilt worden. Bekrittelt wurden sie von Nichtteilnehmern also Leuten, die entweder nicht teilnehmen konnten oder auch ansonsten außen vor bleiben mussten. Die Leute, die die Wettbewerbe miterleben konnten, sei es als Kandidat, als Veranstalter oder auch als Gast, wussten die Leistungen und Erfolge fast alle zu würdigen und spendeten viel Lob. Genannt seien hier außer den Kandidaten und den Profis auch Politiker der Region bis hin zu Landesministern.
Das ist ein deutlicher Hinweis auf die überregionale Bedeutung der Veranstaltungen der Harzer Köche. Der Vorsitzende, Küchenmeister Michael Klutt, machte aber im Rahmen der Monatsversammlung deutlich, dass man sich seitens des Fachverbandes nicht auf den Lorbeeren ausruhen wolle.
Klutt bemängelte, dass die aus Geldern der Öffentlichen Hand bezahlten Werber für den Harz so wenig auf die Leistungen und Möglichkeiten der Köche eingehen, denn kulinarische Harzer Spezialitäten könnten sehr werbewirksam eingesetzt werden. Schöne Landschaft, gute Luft und sauberes Wasser haben fast alle Kurgebiete zu bieten, aber "Liebe geht durch den Magen"! Diese alte Volksweisheit wird von den bezahlten Werbeleuten viel zu wenig beachtet.
Im Jahre 2000 hatten die Harzer Köche die Kurbetriebsgesellschaft die Oberharzer (KBG) hierauf hingewiesen und schon damals vermutet, dass sie damit die betulichen Kreise der Berufswerber stören würden. Die zornige Erwiderung, in die von der KBG auch mehrere Bergstadtbürgermeister einbezogen, bestätigte die Befürchtung. Geändert wurde aber bei der Oberharzer Kurbetriebsgesellschaft in dieser Hinsicht nichts.
Beim Harzer Verkehrsverband scheint man ähnlich zu verfahren: Statt die Aktivitäten der Harzer Köche zu nutzen, hat der Geschäftsführer schon vor einiger Zeit den Austritt aus dem regionalen Fachverband veranlasst. Der HVV spart so den Jahresbeitrag von 20 Euro ein, engt dadurch aber die oben erwähnten Möglichkeiten der Gästewerbung für den Harz stark ein.

 

Foto: Peters
Vorstandsmitglied Volker Berrisch (links) musste von einem Tag auf den anderen ein Lokal für die Köcheversammlung finden. Heimleiterin Angelika Plaicher kann sich auf ihre Brigade verlassen und konnte so den Harzer Köchen einen angemessenen Rahmen für Ihre Monatsversammlung bieten. Vorsitzender Michael Klutt (rechts) bedankte sich bei der Hausherrin für die Gastfreundschaft.

Michael Klutt, der die Veranstaltung straff leitete, wies zum Schluss auf den Namen seiner Fachorganisation hin. Dieser zeigt auf, dass die kulinarische Unterstützung der Mitglieder und vor allem des beruflichen Nachwuchses der Region angestrebt wird. Damit versucht man seitens der Köchevereinigung die beruflichen und regionalen Interessen der jungen und alten Fachkräfte der Harzer Gastronomie wirksam zu vertreten. Pe

 

Startseite   Stand: 03.03.2007